Ein persönlicher Vergleich dreier Pedelec - Antriebe                                                                         1. 10. 08

 

Fahrzeuge

BionX P 250 in Eigenbau - Kurzlieger

Flyer (als Faltrad)

Lohmeyer Tretkurbelantrieb

In Eigenbau - Kurzlieger

Unterstützungsgrad

 

 

Maximal 200%

 

 

Maximal 150%

 

Im Rahmen der Motorleistung praktisch unbegrenzt

Arbeitsweise der Steuerung

 

 

der Kettenzug wird über die Durchbiegung der Hinterachse gemessen)4 ,außerdem die Geschwindigkeit

 

das vom Fahrer in die Tretkurbel eingeleitete Drehmoment  und die Trittfrequenz wird gemessen)13,

 

über externe Geber wird die Geschwindigkeit gemessen und außerdem registriert, ob der Fahrer tritt

)4 dies führt u. a. führt dazu, dass bei Runterschalten am Tretlager die Unterstützung steigt, bei gleicher Trittkraft und Schalten am  Hinterrad aber fällt

 

 

 

Verhalten der Steuerung

 

Trittkraftspitzen werden ausgeglichen,  sehr sanfte Übergänge

 

sehr direkt, jeder kräftige Tritt ist auch als Unterstützungsschub spürbar

 

Bis 25 km/h Unterstützungsgrad im Rahmen der Motorleistung unabhängig von Geschwindigkeit und Tretfrequenz über Drehgriff stufenlos einstellbar)5

 

)5 dies gewährt dem Fahrer die größte Freiheit, beinhaltet dafür die größte Versuchung zu häufiger starker Unterstützung und damit verringerter Reichweite

 

 

 

 

Verhalten bei hoher Belastung

und niedrigen Geschwindigkeiten

 

etwas abfallender Schub)8 Brummen und Vibrationen

gut

 

sehr gut

 

)8 der BionX PL 250 HT hat nach Angaben der Fa „Leichter fahren“ eine deutlich höhere Unterstützung am Berg, deutlich höhere Reichweite, ein etwas höheres Gewicht und ist ca 600€ teurer

 

 

 

 

Geräusche

 

 

bei Geschwindigkeiten unter 15 km/h Brummen und Vibrieren , vor allem beim Rekuperieren, bei hohen Geschwindigkeiten praktisch lautlos

 

bei sehr  niedrigen Geschwindigkeiten und unrundem Tritt rhytmisches  leises Summen

 

deutlich wahrnehmbares, mit zunehmender Drehzahl und Belastung stärker werdendes Getriebesummen

 

Einbaumöglichkeiten

 

Sehr einfach

 

entfällt, nur Komplettfahrzeuge erhältlich

 

für Laien kaum möglich, für Bastler kein Problem

 

Hilfe beim Anfahren am Berg

 

 

kaum, Motor setzt erst bei 3 km/h

ein, )7

 

Schub setzt praktisch unmittelbar nach Druck aufs Pedal ein

 

über Drehgriff sofort voller Schub verfügbar

 

)7durch Umprogrammieren auf 0,5 km/h absenkbar

 

 

 

 

Möglichkeiten zur Modifikation

umfangreich durch unterschiedliche Programmierung, )2

 

durch unterschiedliche Motorritzel - Größen)3 möglich

 

Umbau auf E-Bike sehr leicht möglich

 

)2 bis jetzt ist dies durch die praktisch nicht vorhandene  Kommunikationsbereitschaft des Herstellers und die mageren Angaben des Handbuchs nur für Spezialisten möglich

)3 die Elektronik misst nicht direkt die gefahrene Geschwindigkeit, sondern errechnet sie aus der Trittfrequenz und der serienmäßigen Übersetzung im schnellsten Gang. Deshalb endet die Unterstützung, wenn die selbe Trittfrequenz in einem niedrigen Gang bei niedrigerer Geschwindigkeit erreicht wird. Ich habe versuchsweise das 9er Ritzel durch ein 12er ersetzt, um die Reichweite der unteren Gänge nach oben zu erweitern. Außerdem müsste so der Übertragungswirkungsgrad um ca 10% verbessert und der Verschleiß vermindert werden.

 

 

 

Reichweite)1

 

gut)9

 

Sehr gut)9

 

sehr gut

 

)1  Die Reichweite hängt neben technischen Gegebenheiten  (Gewicht von Fahrer + Fahrzeug, Kapazität des Akkus, Wirkungsgrad des Antriebs, gefahrene Geschwindigkeit usw.) sehr stark vom Leistungseinsatz des Fahrers, gewählter Unterstützungsgrad und der Topografie ab. Deshalb sind die immer wieder, z. B. auch  in Foren zu lesenden Angaben praktisch wertlos.

)9  Am Berg sinkt die Reichweite von Nabenmotoren gegenüber Tretlagermotoren stärker ab, weil der Motor in einen Bereich mit niedrigerem Wirkungsgrad gerät. In ebenem oder leicht hügeligem Gelände dürfte die Reichweite von BionX und Flyer sich etwa im Verhältnis der Akkukapazitäten verhalten.

Den angegebenen Wertungen liegen keine Messungen, sondern nur Eindrücke aus dem eigenen Betrieb zugrunde

 

 

 

Akkukapazität

 

8 Ah NiMH, auf Wunsch 9,6 Ah (LiIon)

 

10 Ah LiIon, auf Wunsch 10 Ah

 

16Ah LiIon, auf Wunsch 8 oder

11 Ah

 

Akkugewicht

 

2,8 kg

2,5 kg

4 kg

Gewicht Ladegerät) 11

 

0,6

0,75

1,125

) 11Für die Mitnahme bei langen Touren wichtig

 

 

 

 

Fehlermöglichkeiten

 

gering, nur Kabel zu Display und Akku

 

sehr gering, nur Kabel zum Display.

Der Motor ist mit dem Getriebe und dem Tretlager  samt Tretfrequenzsensor in einem Gehäuse zusammen gefaßt

 

Kabel zu Akku, Drehgriff, Sensoren für Trittfrequenz u. Geschwindigkeit

 

Rückwärts schieben

problemlos

problemlos

Bei Kälte, niedrigem Gang und eingeschalteter Eletronik spürbarer widerstand

Verwendung als normales Fahrrad

 

problemlos, praktisch  keine zusätzliche Reibung

 

problemlos, keinerlei zusätzliche Reibung

 

problemlos, keinerlei zusätzliche Reibung

 

Mögliche Schaltungen

 

 

nur Kettenschaltung mit Schraubkranz

 

alle Naben- und Kettenschaltungen

Mehrfachkettenblatt vorn nicht möglich

 

alle Naben- und Kettenschaltungen,

Mehrfachkettenblatt vorn nur möglich, wenn Abstand Tretlager -achse – Motor größer als ca 0,7 m

 

Display zeigt an

 

 

Ladezustand, Geschwindigkeit, aktuell fließender Strom, gewählter Modus

 

Ladezustand (in 3 Stufen )6,

gewählter Modus

 

LCD am Drehgriff wechselt ca 3 km vor Ende der Reichweite von grün auf gelb, ca 1 km vor Ende auf rot.

)6 im Stand am Akku selbst Ladezustand in 5 Stufen anzeigbar

 

 

 

 

Einfluß auf die Federung

 

Erhöhung der ungefederten Massen um ca 200%

 

kein Einfluß

 

 

kein Einfluß

 

 

Rekuperation) )12

 

In 4 Stufen möglich

 

nicht möglich

 

nicht möglich

 

)12  Bei Tretlagermotoren ist Rekuperation  in Verbindung mit Kettenschaltung nicht möglich. Aber auch bei Nabenschaltung und Federung kann auf einen Kettenspanner kaum verzichtet werden, der wiederum Rekuperation praktisch unmöglich macht. Extraenergy schätzt die mögliche Reichweitensteigerung beim BionX auf max. 15%. Nach meinem Eindruck ist es im  hügeligen Gelände deutlich weniger, im extremen Bergbetrieb deutlich mehr.(keine Messungen!) Im Modus 4 wird mehr zurück geladen, als bei Betätigen des Bremskontakts.

 

 

 

 

Beleuchtung aus dem Akku

 

nur Rücklicht bei neueren Modellen

 

ja

nein

Einbau und Entnahme des Akkus

Verriegelung manchmal etwas hakelig

Elegant und völlig problemlos

Individuelle Lösungen erforderlich

Laden

 

Akku kann entnommen werden, muß aber nicht

Akku muß entnommen werden

Akku kann entnommen werden, muß aber nicht

Entfaltung  )10

 

Im Rahmen der käuflichen Kettenblätter, Schraubkränze und Laufradgrößen frei wählbar

6,9/2,4 (beim Faltflyer mit Kettenschaltung)

Zwei- oder Dreifachkettenblätter nur dann verwendbar, wenn Abstand zwischen Tretlager und Motor ca. 0,75 m oder mehr

)10  Der Faltflyer hat recht kurze Übersetzungen (2,4 m sind mir persönlich recht , mit den 6,9 m kann ich leben.).  Biketec war durch den fertigen Antrieb von Panasonic gebunden, der nur Platz für ein Kettenblatt von 41 Zähnen lässt und hat dies durch eine Sonderkassette mit einem kleinsten Ritzel mit 9 Zähnen abzumildern versucht.

 

 

 

 

 

Anmerkung

 Manche Aussagen sind natürlich subjektiv, d. h. in diesem Falle eben meine persönliche Meinung. Auch die Gewichtung der einzelnen Punkte wird sicher jeder anders vornehmen. Deswegen habe ich auf die übliche Zusammenfassung des Ergebnisses, 1. Platz.... 2. ....Platz usw. verzichtet.

Zum Falt – Flyer selbst  fiel mir das Folgende auf.